In den Jahren 1983 bis 1985 versuchte sich neben der NFL eine weitere Profiliga im Football zu etablieren. Wie bei der NFL standen hinter der United States Football League (USFL) reiche Unternehmer, die mit dieser Sportliga weiteren Profit machen wollten. Weil man sich zeitlich nicht in direkte Konkurrenz zur NFL begab und im Frühjahr und Sommer (März bis Juli) spielte, kam das neue Produkt gut bei den Fans an. Zudem sicherte man sich mit ABC und deren Sportsender ESPN einen kräftigen TV-Partner, der bis auf das Monday Night Game keine Rechte an den NFL-Spielen besaß.
Desweiteren war die NFL nach der Streiksaison 1982 geschwächt und die Zuschauer kamen zu den ersten Spielen der USFL in die Stadien. Die erste Saison wurde mit zwölf Teams gespielt. Aufgrund des Erfolgs wurde die Anzahl der Mannschaften zur Spielzeit 1984 auf 18 erhöht, scheinbar wollte nun jeder, der mit seinen Milliarden nichts anzufangen wusste, Teil der USFL werden, unter ihnen auch Donald Trump. Doch dass es sich hierbei nicht um einfache Maschine zum Gelddrucken handelte, merkten viele Teambesitzer schnell. So gab es zur dritten Saison im Jahr 1985 viele Wechsel der Besitzer bzw. Standorte und es wurde nur noch mit 14 Mannschaften die Saison bestritten. In der Offseason 1984 wurde zudem beschlossen, ab der Spielzeit 1986 dann direkt im Herbst parallel zur NFL antreten zu wollen.
Dazu sollte es nicht mehr kommen. Auf der einen Seite löste das Konflikte bei den Fernsehsendern aus, die eher zu ihren Partner bei der NFL hielten, auf der anderen Seite teilten sich auch viele USFL-Teams die Stadien mit NFL-Mannschaften. Das führte dann zu Problemen bei der Spielplangestaltung. Wegen der Schwierigkeiten mit den TV-Partnern verklagte letztendlich die USFL die NFL und bekam später von den Richtern recht. Aber statt der erhofften Millionen Dollar an Schadenersatz und dem freien Zugang zu Stadien und TV-Märkten gab es nur die symbolische Summe von einem US-Dollar, die die NFL an die Konkurrenz zu zahlen hatte. Aufgrund dessen wurde 1986 keine vierte Saison gespielt und die USFL wieder begraben.
Die NFL sicherte sich danach ab, dass man ihr keine weitere Bildung eines Monopols vorwerfen konnte. Sie übernahm später auch einige Standorte der USFL bei der Gründung der World League of American Football (WLAF) im Jahre 1991. So gab es da Teams in New Jersey, Birmingham, San Antonio und Orlando. Mit Jacksonville, Baltimore, Phoenix und Tennessee (Memphis) gab es später NFL-Teams in den TV-Märkten der ehemaligen USFL. Zudem spielte die WLAF und spätere NFL Europe eben im Frühjahr. Auch einige Aspekte der USFL wurden später von der NFL übernommen. 1994 führte sie den Salary Cap ein, den es schon ein Jahrzehnt vorher in der USFL gab. Genauso verhielt es sich mit der Aufnahme der Two-Point-Conversion im gleichen Jahr, eine Idee der Konkurrenz aus den 80er Jahren. 1985 entwickelte die USFL das Instant Replay, das zumindest bei den Spielen mit TV-Übertragungen zum Einsatz kam.
Und natürlich wechselten auch nach dem Ende der USFL viele bekannte Spieler und Trainer die Seiten. Nach ihren ersten Jahren in der kleinen Liga fanden so u.a. die Quarterbacks Steve Young, Jim Kelly und Doug Flutie, die Runningbacks Kelvin Bryant und Herschel Walker (1985 erreichte er 2.411 Rushing Yards) und der Defensive End Reggie White oder die Cheftrainer Jack Pardee, Jim Mora und Marv Levy in der NFL eine neue Heimat und schraubten an ihrer Erfolgsgeschichte.
In den drei Jahren gab es 396 Spiele in der regulären Saison, dazu 14 Playoffgames und drei Meisterschaftspartien sowie eine Exhibition-Begegnung 1984 im Londoner Wembley Stadion. Also auch hier war die USFL vor der NFL. 1984 und 1985 gab es noch einige Preseason-Duelle. Zurzeit sind 162 Spiele im Archiv (rund 341 Stunden bzw. 302 GB Material), die unten aufgelistet sind.
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